Alles neu macht der Mai - April, April!

[1. April 2020]

Liebe Leser*innen,

heute, am 1. April, spielen sich manche Menschen Streiche, in der Zeitung steht gewöhnlich mindestens eine „Ente“, wir sind zum Scherzen aufgelegt, halten andere zum Narren oder führen sie hinters Licht. So war es zumindest in den vergangenen Jahren. Können wir das heute auch? Oder bleibt uns das Lachen im Halse stecken? Warum machen wir am 1. April überhaupt so einen auf Humor mit dem Aprilscherz? Fragt man bei wikipedia wird man auch nicht schlauer und zu den dort vermuteten Herkunftsvarianten geselle ich noch eine dazu:

Vielleicht hat es ja mit dem Osterlachen zu tun – diesen Brauch gibt es im Christentum zum Ostersonntag. Da verlachen wir den Tod, ja wir lachen den Teufel, den Satan, den Diabolos, also alles Böse und Vernichtende aus, weil Gottes Liebe stärker ist als der Tod. Weil Jesus nicht im Tod geblieben ist sondern "auferstand".

Das befreit, löst, und dabei machen wir uns auch mal Luft. Das kann nämlich das Lachen auch. Also erzählten die Priester im Mittelalter deftigste Witze und Schoten von den Kanzeln herab und brachten die Ostergemeinde zum Lachen. Weil das Luther gar nicht lustig fand, hat er es abgeschafft!

Nun gehen wir Protestanten, so heißt es, seitdem zum Lachen in den Keller… aber Gott hat Humor, daran glaube ich fest. Besonders, wenn ich den ein oder anderen – nein ganz besonders, wenn ich mich selbst so betrachte.

Vielleicht kommt der Aprilscherz am 1. April also auch von der Nähe zu Ostern, denn Ostern liegt ja immer zwischen dem 22. März und dem 25. April. Also heute ein verfrühter Oster-April-Scherz (kann ja nicht schaden) von Lothar Zenetti:

Ich war im Kino:
Blutüberströmt
Fertiggemacht
Fiel einer um
als Letzter von allen -
das war ein Western!

Ich war in der Kirche:
Blutüberströmt
Fertiggemacht
stand einer auf
als Erster von allen -
das war ein Ostern!

Manche sagen ja die Hoffnung stirbt zuletzt – als Christen sagen wir: Die Hoffnung stirbt nie, sondern ersteht immer wieder neu.

Kommt gut durch den Tag, seid fröhlich und bleibt behütet!

Euer Pfarrer Frank Pauli

Herzliebster Jesu - interpretiert von Kantorin Doreen Feldheim

[31. März 2020]

Angedacht

[30. März 2020]

Liebe Geschwister, manchmal bin ich ein „Döspaddel“. So bezeichnet man ja jemanden, der unaufmerksam (dösig) durch die Welt läuft und nicht so recht vorwärtskommt (paddeln ist nicht gerade die schnellste Fortbewegungsmethode). Besonders „döspaddelig“ bin ich frühmorgens und da stolpere ich nicht nur über meine eigenen Füße, sondern, als ich noch Türschwellen in der Wohnung hatte, auch darüber.

Bisher habe ich mich da nie ernsthaft verletzt – Glück gehabt. Oder bewahrt worden? Wenn man stark ist und es einem gut geht, sind solche Schwellen bei offenen Türen ja kein Problem. Fußzeh eingerannt – kühlen – weitergehts. Bei der Corona-Krise ist es allem Anschein nach anders, denn wir merken auf einmal alle, auch die bisher Starken und Gesunden, die Leistungsfähigen und Vorne-Dran-Stehenden, dass wir verletzlich sind, dass wir Hilfe brauchen, auf den Schutz durch Andere angewiesen sind. Es kann vielleicht auch später, wenn Corona nicht mehr so eine akute Bedrohung ist, hilfreich sein, sich daran zu erinnern: Wir sind nicht allmächtig, wir haben nicht alles im Griff, wir brauchen den und die Andere wirklich – nicht nur zum Schein.

An der Schwelle zum Monat April ist unsere Sonderausgabe des Gemeindebriefs erschienen, darin sind kaum Termine angezeigt, aber es stehen neben der Frage nach konkreten Hilfsbedürfnissen u.a. die Kontaktdaten der Hauptamtlichen Mitarbeiter darin. Wir sind erreichbar heißt das. Und wir erreichen Sie: Seit vergangener Woche haben wir viele Gemeindeglieder angerufen um nachzufragen, wie es geht, was gebraucht wird usw. Viele Gemeindeglieder engagieren sich gerade jetzt noch mehr als zuvor. Dafür herzlichen Dank.

Im Lehrtext (einem von zwei für diesen Tag ausgesuchten Bibelversen) steht heute: "Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen." (Die Bibel: Johannesevangelium, Kapitel 6, Vers 37). Auch wenn die Schwelle des persönlichen Kontaktes im Moment sehr hoch ist - per Telefon, Email, usw. können wir die Schwellen niedrig und zu einander Kontakt halten. Das kann schmerzen, weil jede Schwelle, gegen die ich mit voller Wucht stoße, doch verletzt. Aber ich komme drüber hinweg, wenn ich nur auch will. Ebenso ist es auch mit der zum Dreieinigen Gott: Die Tür steht längst offen und durch unser Gebet in allen Facetten (Lob und Klage, Dank und Bitte, Flehen und Hören) sind wir in der Lage mit ihm in Verbindung zu bleiben. Trauen Sie sich über die Schwelle der Angst, der Peinlichkeit, über die lange nicht mehr überschrittene Schwelle des Gebets. Er wird Sie hören und wenn sie im Gebet auch schweigen: Bestimmt lässt auch Gott etwas von sich hören. Durch eine Eingebung, ein plötzlich auftauchendes Gefühl, eine Gewissheit - oder durch einen lieben Menschen, der heute oder morgen merklich an Sie denkt.

Friede sei mit euch und Gnade von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus – durch den Heiligen Geist seid getröstet und gestärkt!

Ihr/Euer Pfarrer Frank Pauli

Doreen Feldheim spielt Johann Sebastian Bach

[27. März 2020]
Unsere Kantorin Doreen Feldheim spielt im Video Musik von Johann Sebastian Bach. 

20160420 EVLKS KLASSISCH 4C 150Kirchliches Leben in Zeiten der Coronavirus-Pandemie

[26. März 2020]

Unsere Sächsische Landeskirche veröffentlicht auf ihrer webseite verschiedene online-Formate, um gemeinsam zu beten oder Gottesdienst zu feiern.
Alle Angebote finden Sie hier (die Seite wird fortlaufend ergänzt).

Kennen Sie „ZDF-history“? Ja! Wunderbar!
Nein?.... ähm…

bibel small[25. März 2020]

Wie auch immer – vor Jahren gründete der Wissenschaftsjournalist Guido Knopp dieses Portal und ich persönlich zähle es zu meinen Lieblingssendungen in der ZDF-Mediathek, in der ich immer wieder stöbere.

Mir gefällt es, wenn Menschen geschichtliche Ereignisse mit der „Brille von heute“ betrachten, ohne die „Brille von damals“ außer Acht zu lassen.

Warum ich Ihnen das erzähle?

Ich stolperte über ein paar Bibelverse, die natürlich uralt sind und die ich verstehen möchte. Deshalb muss ich wohl mit den Augen eines „Detektives der Geschichte“ herangehen.

In Psalm 91 heißt es: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.

Passt in die „Corona-Krise“, oder?

Das ist so ein mut.macher angesichts schwieriger Zeiten – und dennoch ein Bibeltext aus einer anderen Zeit. Mal ehrlich: Bei dem Wort „Schirm“ denken wir an den Knirps in der Aktentasche, den wir zücken, wenn es nieselt. Schatten ­brauchen wir gerade nicht, weil es ziemlich kalt ist und uns jeder Sonnenstrahl wärmt.

Eine Burg ist ein Museum und der Jäger sorgt dafür, dass wir einen guten Wildschwein­braten auf dem Tisch haben.

Genau das alles MEINT der Text nicht!

Im Alten Israel brannte die Sonne, Schatten war eine Wohltat und eine Burg ein strategisches Zentrum in der Abwehr der Feinde und eine ansteckende Krankheit, dessen hebräisches Wort Martin Luther mit „Pest“ übersetzt, war das Schlimmste, was den Menschen damals passieren konnte.

Das waren eben andere Zeiten!

Nein, das waren sie nicht.

Ein Virus macht uns das heute deutlich. Es grenzt uns ein, es sorgt dafür, dass wir „gefesselt“ an unser Zuhause sind und nicht quer durch die Welt jetten ­können – es hat sich also nichts geändert.

Wenn das so ist, dann hat sich aber auch das nicht geändert: …der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.

Gott ist derselbe, er BLEIBT Schutz und Burg und Schirm und Schatten – ich wünsche uns, dass wir das in den kommenden Tagen und Wochen erleben und mit dem Psalmbeter mitsprechen können.

Pfarrer Jens Buschbeck

Die 4 Elemente

bibel small...ist das Motto der JG-United Projektes, das zusammen mit Swen Kaatz und Marian Kretschmer im Moritz-Café im Rahmen von "Zwickau blüht auf" auf die Beine gestellen werden soll. Nun hat sich alles auf den virtuellen Raum verlagert und wir schauen mal, was daraus wird. Auf jeden Fall schauen wir nach vorn und sind gespannt, wie auf diesem Wege etwas Neues entsteht! Mehr Informationen gibt es dazu auf der Seite der JG-United.

[22. März 2020]

Liebe Leserinnen und Leser,

der heutige (22. März 2020) Sonntag Lätare (lat. für „Freut euch“) liegt mitten in der Passionszeit. Er ist ein Sonntag der Freude, der Freude an Jesus – jeglichem Leid zum Trotz. Unseren Alltag und auch unseren Sonntag bestimmen derzeit lebensbedrohliche Mächte, Ängste und Sorgen, echtes Leid – alles plötzlich ganz real. Diesem Schlimmen doch etwas Gutes abzutrotzen, darin liegt eine gewaltige Kraft. Wenn das Leben über den Tod siegt, Hoffnung über Ausweglosigkeit, fürsorgliche Liebe über selbstbestimmte Gewohnheit. Osterfreude scheint so schon einmal aufzukommen.

Doch noch stecken wir drin, in all dem Schlamassel. Wir haben Angst. Das Virus ist nicht sichtbar und geht umher wie eine unsichtbare Macht. Dagegen gibt es noch keine Medizin, Krankheit und Tod drohen uns. So lange es noch weit weg scheint, ignorieren manche die Gefahr. Andere dagegen geraten in Panik. Die Auswirkungen dieses unsichtbaren Virus sind schon so deutlich zu spüren. Je näher es uns kommt, umso deutlicher wird uns, dass es uns alle treffen wird, sei es nun direkt oder indirekt.

Während die einen sich vielleicht vorerst über mehr freie Zeit freuen, bangen andere um Ihre Existenz. Die Talfahrt der Börse zeigt vorab im Großen, was manchem Kleinen noch blühen könnte. Hoffen wir, dass die ergriffenen wirtschaftlichen Maßnahmen greifen. Persönlich versuchen wir die Ansteckungsketten und -netze zu unterbrechen, indem wir uns in sozialer Distanz üben. Behandlungskapazitäten für die schwer Erkrankten sollen so sichergestellt werden. Diese Isolation müssen wir, so schwer es uns in unserem Leben und in unserem Glauben fällt, aushalten – es ist eine harte Passionszeit für uns alle und keine selbstgewählte Fastenzeit. Wir bringen diesmal das Opfer der Isolation, damit wir Lebensopfer verringern und andere (und vielleicht auch uns) bewahren helfen.

Viele Berufsgruppen nehmen ein hohes Risiko auf sich und treten gerade jetzt der Gefahr mutig und besonnen entgegen. Wir tun es füreinander. Hingabe ermöglicht Leben. Diesen Weg ist schon Jesus gegangen. Ihnen und euch gebührt ein besonderer Dank. Das wollen wir Ihnen und euch durch unser kontrolliertes und freundliches Verhalten zeigen, wenn wir euch begegnen. Und wir beten für euch!

Ein kleines Ostern vor dem großen: Damals stand am Ende nach allem Leid das Leben. Jesus war auferstanden von den Toten, ja er ist der lebendige Herr. Er ruft uns, ihm zu folgen. Bereits jetzt, am Anfang des Unglücks oder mittendrin, sehen wir schon mit den Augen des Glaubens das Ende und erhoffen das Leben. Jesus haben wir dabei an unserer Seite. Er ist unser Friede und das möge Ihnen und euch Trost sein und unser aller Freude, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Bleibt behütet und Gott befohlen! Euer/Ihr Pfarrer Frank Pauli


[20. März 2020]

Liebe Gemeindeglieder des Kirchspiels Zwickau Nord, liebe Besucher unserer Kirchen,

nach reiflicher Überlegung, Rücksprache mit Ärzten, dem Lesen einer Verfügung des Sozialministeriums unseres Freistaates und natürlich dem Fragen danach, was jetzt „dran“ und Gottes Willen ist, haben wir uns entschieden, die noch offenen Kirchen in unserem Kirchspiel zu schließen, um ein Ansteckungsrisiko mit Covid 19 zu minimieren.

Es gibt viele Möglichkeiten des gemeinsamen Gebetes (Telefon, Internet etc.) und unser Gott wohnt auch nicht in Häusern, so schön die alle in unserem Kirchspiel sind. Bitte nutzen Sie die modernen Medien, um miteinander ins Gespräch und ins Gebet zu kommen – denn Gebet braucht unsere Stadt gerade mehr denn je, da auch hier die Corona-Fallzahlen exorbitant steigen. Wir können und wollen die Verantwortung nicht dafür übernehmen, dass womöglich jemand in unseren Kirchen infiziert wird. Aber wir rufen Sie ausdrücklich dazu auf, zu beten, dass Gott unsere Stadt segnet und bewahrt. Das ist kein Kleinglaube, sondern (…hoffentlich) Weisheit. Unser Dank gilt allen Mitarbeitern, die in den vergangenen Tagen die offenen Kirchen „betreut“ haben!

Gern stehen wir Ihnen und Euch am Telefon zur Verfügung.

Pfarramtsleiter Jens Buschbeck und Pfarrer Frank Pauli


buschbeck jens web

[19. März 2020] > Worte von Jens Buschbeck an die Gemeinden des Kirchspiels


[18. März 2020]

Liebe Glaubensgeschwister, liebe Leser*innen,

wir bitten um Verständnis dafür, dass wir um die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen bis auf Weiteres in den Gemeinden des Kirchspiels auf alle Gemeindeveranstaltungen, Treffen und Zu­sammenkünfte, sowie die Gottesdienste in kirchlichen Räumen verzichten müssen. Trotzdem sind wir gewiss, dass wir auch in diesen Tagen froh und zuversichtlich glauben können und uns von unserem Herrn Jesus Christus getragen fühlen dürfen. Die Glocken unserer Kirchen rufen zu den gewohnten Zeiten zum persön­lichen Gebet und zum Innehalten auf. Auch sonntags werden sie läuten und an die Gemeinschaft mit Jesus Christus erinnern. Bitte nutzen Sie die Ange­bote für Fernseh- und Rundfunk- und Internetgottesdienste.

Wenn Sie konkret Hilfe brauchen (Seelsorge, Einkaufsdienste, Botengänge, etc.) oder ganz konkret helfen möchten (auch durch Gestalten von Briefen, Karten, Bildern, Einkaufen für andere, Telefondienst, etc.) melden Sie sich bitte bei neben stehenden Pfarrämtern Ihrer Gemeinde oder bei den hauptamtlichen Mitarbeitern.

Die Gemeindebüros sind vorerst zu den bekannten Öffnungszeiten besetzt. Wir bitten, wenn möglich, um telefonische Kontaktaufnahme.

Um unsere Mitarbeiter*innen zu schützen, bitten wir verstärkt um eine bargeldlose Zahlung von Kirchgeld und Gebühren sowie von Spenden anstelle der Gottesdienstkollekten. Danke. Bleiben Sie behütet und gesegnet – Gott befohlen!

Der Kirchenvorstand und die Mitarbeiter*innen des Kirchspiels Zwickau Nord

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